
Licht und Farben
| Hentschel Wolfgang
Geheimrat Goethe
Wir alle wissen es: Licht und Farben haben einen großen Einfluss auf unseren Gemütszustand. Auch der gute alte Geheimrat Goethe hatte sich schon ab etwa 1790 mit der Wirkung von Farben auseinandergesetzt und wusste schon damals sehr genau, dass die unterschiedlichen Farben auch unterschiedliche Einflüsse auf unsere Stimmungen und Emotionen haben.
Goethes Hauptwerk zu diesem Phänomen „Zur Farbenlehre“ erschien im Jahre 1810 und dieses Buch stellte seiner eigenen Meinung nach sogar sein wichtigstes Werk dar. Er sah es als noch wichtiger an, als alle seine großartigen Werke die heute zur Weltliteratur gehören.
Farbwechsel auch in den Jahreszyklen
Wir freuen uns, wenn es im Frühling wieder richtig hell wird und die Natur mit frischen Farben wieder erwacht.
Wir kennen das Sommerlicht „für den puren Genuss“ und das wunderschöne Farbenspiel der Natur bei Sonnenaufgängen, wie auch bei Sonnenuntergängen (vor allem in den Bergen und am Meer).
Wir kennen in den grauen Herbsttagen den so genannten „November-Blues“ bei dem einem nicht selten auch eine finstere Trauerstimmung erfassen kann und wobei Menschen anfälliger für Depressionen sind als sonst im Jahresablauf.
Im klassischen Winter brauchen viele Menschen wohliges Kerzenlicht in den Innenräumen und genießen draußen den weißen Schnee aus dem dann schon bald die ersten Schneeglöckchen herausgucken. So wird schon wieder die nächste Jahreszeit eingeläutet.
Man kann also ohne Übertreibung feststellen: Ohne immer wieder wechselnden Farben und wechselndem Licht wäre ein schönes Leben gar nicht vorstellbar!
Die Wirkungen der einzelnen Farben
Zu jeder Farbe gibt es bestimmte Wirkungen und Emotionen, die dadurch ausgelöst oder verstärkt werden können. Die Zuordnungen sind nicht immer eindeutig und scheinen sich manchmal sogar zu widersprechen. Sicherlich ist es auch so, dass es zwar grundsätzliche Gemeinsamkeiten bei den Zuordnungen gibt, die Wirkungen können aber tatsächlich auch so unterschiedlich sein, wie die Menschen unterschiedlich sind.
Vielleicht ist es eine spannende Erfahrung einmal heraus zu bekommen, welche tatsächlichen Wirkungen der einzelnen Farben jeder bei sich selber wahrnehmen kann.
Sonnenlicht ist weiß, da die Sonne Strahlung in allen Wellenlängen zugleich aussendet. Weiß wirkt deshalb immer aufhellend und belebend. Weiß suggeriert Reinheit, Unschuld, spirituelle Erleuchtung und Heilung, symbolisiert die Vollkommenheit, das Gute, die Wahrheit, den Glauben und wirkt dazu auch noch anregend.
Ein Hochzeitskleid muss natürlich für die allermeisten Bräute eindeutig immer weiß sein! Dagegen ist in Japan Weiß jedoch die Farbe für Trauer.
Neben dem „reinen Weiß“ gibt es gerade auch im Bereich der LED-Beleuchtung Abstufungen von Kaltweiß bis Warmweiß. Weiß „in seiner ganzen Vielfalt“ wird sehr gerne in Wohnräumen verwendet.
Für die vielen Räume in Deutschland, Österreich und der Schweiz, wo es derzeit noch keine indirekte Beleuchtung von Spigir Light gibt, sind diese Räume geschäftlich gesehen derzeit für uns natürlich noch weiße Flecken… (Doch das ändert sich ja derzeit schon ).
Gelb bewirkt Heiterkeit, Wärme und Optimismus. Gelb macht uns fröhlich und bringt ein Gefühl von Leichtigkeit und Wohlbefinden (Kornfeld). Gelb macht uns einsichtig und verständnisvoll. Gelb ist damit die perfekte Begleitung für jedes Gespräch. Wenn einem etwas besonders Gelungenes begegnet sagt man schon mal, das sei „wie das Gelbe vom Ei“ (Friede-Freude-Eierlikör).
Gelb steht aber auch für Neid, Egoismus und Geiz. Eine Farbe also die man bei einem Gespräch vermeiden sollte, wenn man gerade ein paar persönliche Wünsche platzieren möchte...
Orange wirkt immer nah, warm und hell. Orange bringt Freude und Gemütlichkeit, ist also ideal für ein geselliges Miteinander. Die Farbe steht für Vertrauen, Lebenslust und Vitalität. Sie strahlt Fröhlichkeit aus und aktiviert körpereigene Kräfte. Sie macht uns optimistisch, ist appetitanregend und steht für Lebensfreude.
Manchmal steht Orange auch für Oberflächlichkeit. Bei Versprechungen und Zusagen, die man bei diesem Licht bekommt, sollte man vielleicht lieber noch einmal nachfragen…
Rosa ist weiblich und steht für Romantik. Die Farbe steht für Mitgefühl, Fürsorge, Liebe. und Nachdenklichkeit. Rosa verführt zum Träumen, verbreitet eine sanfte, liebevolle Energie und sie macht uns empfänglicher für die Gefühle anderer.
Es gibt wohl kein Mädchenzimmer, das ohne Rosa auskäme Wer einmal bei amazon nach „Spielzeug pink-rosa“ sucht, findet 31.700.000 Ergebnisse und weiß spätestens jetzt was wir hier meinen…
Rot weckt innere Kräfte und steigert das Selbstwertgefühl. Besonders geeignet ist diese Farbe, wenn man sich abgespannt fühlt. Kräftiges Rot gilt als Signalfarbe. Rot steigert die Sinnlichkeit und das bewusste Erleben. Es suggeriert Leidenschaft und Liebe. Ein Zimmer in dem (auch) rotes Licht vorhanden ist wirkt wärmer. Darum wird diese Farbe vor allem auch in Wohnräumen als besonders angenehm empfunden.
Medizinisch ziemlich unstrittig ist, dass rotes Licht die für die Entspannung so wichtige Melatonin-Produktion fördert und das Einschlafen erleichtert. Zuviel Rot wirkt deshalb auch leicht erdrückend und man fühlt sich kleiner als man tatsächlich ist.
Auch das sogenannte „Rotlichtmilieu“ hat seinen Namen von dieser Farbe. Wenn es aber mit der Farbe übertrieben wird, sollen auch schon Freier bei ihrem Besuch eingeschlafen sein…
Violett (nicht Lila, denn Lila ist ein Farbton zwischen Rot und Blau). Violett ist eine meditative Farbe. Sie lenkt unseren Blick auf die Seele und stärkt unser inneres Gleichgewicht. Sie öffnet uns für spirituelle Erfahrungen, schenkt Klarheit, Harmonie und Inspiration. Ihr wird auch eine schmerzstillende Wirkung nachgesagt. Violett gilt als Symbol der Mystik, Macht und Leidenschaft.
Violett fördert die Entscheidungskraft und kann deshalb bei manchen schwierigen Gesprächen für den passenden Background sorgen…
Grün kommt aus der Natur und steht für Blumen und Bäume. Grün steht für Glück (Kleeblatt), Harmonie und Fruchtbarkeit. Grün gilt als DIE Heilfarbe mit einer großen regenerativen Kraft. Man sagt, Grün stärke das Immunsystem, würde die Regenerierung von Muskel- und Gewebezellen unterstützen und steigere die Kreativität. Sie würde auch die Bronchien stärken und unterstütze einen gesunden und ausgeglichenen Blutdruck.
So wirke Grün insgesamt beruhigend - auch für unsere Augen. Grünes Licht wird auch sehr gerne als Hausmittel gegen Kopfschmerzen genutzt und kann so auch mit zur Schmerzlinderung beitragen.
Im Volksmund hört man bei großen Überraschungen schon mal „Ach du grüne Neune“ aber auch „Alles im grünen Bereich“. Yves Saint Laurent soll einmal gesagt haben: „Wer leicht rot wird, sollte beim Lügen besser Grün tragen“…
Blau steht für die Unendlichkeit und die Weite wie wir sie vom Himmel und dem Meer kennen. Sie ist eine meditative Farbe die inneren Frieden, Entspannung, Gelassenheit und Ruhe bringt. Mit blauem Licht wird die körpereigene Melatonin-Produktion verringert und steigert so die Leistungsfähigkeit. Diese Farbe eignet sich um Stress und Hektik abzubauen.Blau wirkt immer auch etwas kühl. Nicht umsonst ist sie die bevorzugte Farbe für Bäder und Schwimmhallen.
Sie steht für klare Besonnenheit, Objektivität, Neutralität und Klarheit. Das flößt Vertrauen ein und vermittelt ein Gefühl von Sicherheit. Gerade in Räumen in denen vertrauensvolle Beratungsgespräche stattfinden, kann ein seriöser Berater mit dieser Lichtauswahl zu einer guten Gesprächsatmosphäre mit beitragen.
Braun ist die Farbe der Erde. Die Farbe steht für Sicherheit, Ruhe, Bodenständigkeit, Behaglichkeit und Natürlichkeit. Sie bringt uns Gelassenheit und Vertrauen zu uns selbst und unseren Erfahrungen. Braun „bremst“ Emotionen und so schafft man es leichter mit Stress umzugehen oder diesen sogar abzubauen.
Vielleicht ist das ein Grund mehr warum in der „guten alten Zeit“ Schreibtischplatten immer aus dunklem Holz waren. Zu einer Zeit also, als es offenbar noch nicht so viel Stress und Burn-Out gegeben haben soll…
Schwarz. Psychologisch wird schwarz mit Glück (Schornsteinfeger), Hoffnung, Leben, Zufriedenheit und Regeneration verbunden, aber auch mit Unreife und Gift. Schwarz ist düster, dicht und massiv. Es steht für Unabhängigkeit, aber auch für Trauer, Depression und Sorgen. Schwarz steht für Unergründliches und für Geheimnisse.
Schwarz ist aber auch Ausdruck von Macht, Würde und Ansehen. Sie kann einen besonders feierlichen Charakter haben. Gerade auch in der Mode wird schwarz gerne sehr edel und feierlich genutzt (Der feierliche Anzug / Das kleine Schwarze). Schwarze Oberflächen heizen sich in der Sonne besonders auf, man sagt, dass Schwarz Wärme anzieht. Die dunkle Kleidung ist deshalb eher für Innenräume und nicht so sehr für Gartenpartys das passende Outfit.
Und noch etwas: Es gibt sogar Schwarzlicht. Das ist aber tatsächlich eine ultraviolette Strahlung, die umgangssprachlich als Schwarzlicht bezeichnet wird. Genaugenommen ist Schwarz vielleicht gar keine Farbe, denn Farben sind immer das Ergebnis von Reflektionen sichtbaren Lichts und Schwarz ist die komplette Abwesenheit von Licht.
Die sogenannte „politische Farbenlehre“ haben wir bei unseren Betrachtungen hier bewusst unberücksichtigt gelassen. Ebenso die Wirkung von Farben im Straßenverkehr und z.B. bei Vereinszugehörigkeiten (Blau und Weiß - wie lieb ich Dich…)
Licht und Farben im Verkauf
Um die Wirkung für ein angenehmes Kaufverhalten zu nutzen wird im Einzelhandel z.B. im Bereich der Erfrischungsgetränke gerne „Blau“ genutzt. Im Bereich der Backwaren eher „Gelb“ und im Bereich der Fleischtheke ist der Beleuchtung oft „Rot“ beigemischt.
Licht und Farben in der Medizin
Die Experimente um die medizinische Wirkung von Licht und Farben gehen bis in die Antike zurück. In dem Buch „The Principles of Light and Color“, das der Arzt Edwin Babbit schon um 1880 geschrieben hat und ein paar Jahre später in dem Aufsatz von Carius Stern „Der Farbenreiz bei Mensch und Tier“ wird über Heilbehandlungen mittels Farbe berichtet. So seien schon im 14. Jahrhundert bei Pockenerkrankungen die Zimmer der Patienten mit roten Vorhängen versehen und die Kranken mit roten Tüchern umhüllt worden. Etwa um 1910 entwickelten Rudolf Steiner und Felix Peipers ihre Farbtherapie (Chromotherapie).
Für viele Wissenschaftler gilt die Farbtherapie jedoch als pseudowissenschaftliche Behandlungsform, weil es ihnen für die messbaren Auswirkungen auf die menschliche Psyche und damit den menschlichen Organismus offensichtlich zu wenig Belege gibt.
Wer jedoch schon einmal eine Sauna besucht hat, bei der in der „Schwitzkabine“ die Beleuchtung farbig wechselte, braucht keine medizinischen Gutachten mehr. Dass mit diesen ganz besonderen Farbwechseln das persönliche Wohlbefinden gesteigert wird, spürt jeder selbst am besten.
Übrigens: Die Anwendungen von Infrarotlicht z.B. bei Muskelverspannungen und auch die medizinische Therapie mit Ultraviolettem-Licht (UV-Licht) ist völlig unumstritten und wird z.B. zur Behandlung von Kindern mit Neurodermitis sehr gerne genutzt.
Auch wenn man es vermuten könnte, beruhen die sehr positiven Wirkungen dieser Anwendungen jedoch nicht auf den Farben.
Licht und Farben im Alltag
Zimmerdecken werden fast immer in Weiß gestrichen und die Wände erhalten je nach Raum einen passenden Anstrich oder werden tapeziert. Bei dieser Gestaltung achtet man selbstverständlich auch darauf, wie der Raum genutzt werden soll. Welche Möbel und welche Bilder kommen hinzu? Handelt es sich um einen „Lebensraum“ wie Küche, Schlafzimmer, Kinderzimmer oder eher um einen „Arbeitsraum“ wie Büro, Werkstatt oder ein Ladenlokal?
Und wäre die Festlegung der Farben für Decken und Wände nicht schon schwierig genug, kommt dann auch noch die Auswahl der passenden Beleuchtung hinzu. Jeder bringt Erfahrungen mit und in den örtlichen Fachgeschäften und im Internet gibt es Anregungen zu Beleuchtungen in Hülle und Fülle. Sicher vor einer Fehlentscheidung ist man aber trotz aller Abwägungen dennoch nicht.
Wer ganz sicher gehen will, zapft Expertenwissen an und lässt sich ein professionelles Lichtkonzept erstellen. Das hat seinen Preis, ist aber vor allem bei größeren geschäftlichen Planungen außerordentlich sinnvoll.
Ein paar Lichttipps vom Spigir Light Team
Wohnzimmer können gemütlicher werden und wirken wärmer, wenn (auch) rotes Licht zum Einsatz kommt.
Gerade im Küchenbereich wird gerne Braun und Beige kombiniert, denn diese Kombination steht in besonderer Weise für Attribute wie warm und wohnlich.
Badezimmer wirken hell und frisch wenn auch blaues Licht zum Einsatz kommt.
Für das Arbeitszimmer eignet sich helles gelbes Licht hervorragend, denn es unterstützt die Konzentration und wirkt kraftspendend.
Man startet besser in den Tag, wenn man morgens nach dem Aufstehen Licht mit einem hohen Blauanteil (kaltweißes Licht) verwendet.
Uns wurde zugetragen, dass es wissenschaftlich bewiesen sei, dass warmes Licht mit einem hohen Gelb-, Orange- oder Rotanteil weniger Insekten anzieht, als kühles Licht. Danach wäre es höchst sinnvoll, dass bei eingeschaltetem Licht und geöffnetem Fenster die Beleuchtung nur mit warmweißen oder sogar mit farbigem Licht genutzt würde.
(Wenn Sie als unser Leser mehr über diese wissenschaftliche Untersuchung wissen, wären wir für entsprechende Hinweise sehr dankbar. Wir freuen uns über Ihre E-Mail an info@spigir-light.com – Herzlichen Dank.)
Lichtfarben die wechseln können, sind im privaten und auch im beruflichen/geschäftlichen Bereich sehr sinnvoll, denn wenn die Lichtfarben zur Situation optimal passen, können diese so zu mehr Wohlbefinden und somit auch zu mehr Lebensfreude beitragen.
Ein paar besondere Hinweise für Arbeitgeber
Sie müssen bei der Einrichtung von Arbeitsplätzen immer auch die Norm DIN EN 12464-1 für die „Beleuchtung von Arbeitsstätten“ beachten. Dazu empfehlen wir Ihnen z.B. den Leitfaden vom VDE.
Als Ergänzung sei hier erwähnt, was die AOK auf ihrer Homepage schreibt:
„Natürliches Licht ist das beste Licht. Aber für den Arbeitsplatz reicht Tageslicht oft nicht aus. Meist empfiehlt es sich, Kunst- und Tageslicht zu kombinieren. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, nicht nur Lichtinseln zu schaffen, sondern eine Beleuchtung zu wählen, die den ganzen Raum gleichmäßig ausleuchtet. Denn nur wenn die Beleuchtung harmonisch zusammenspielt, trägt sie zu einem dauerhaften Wohlbefinden bei.“
Es geht also nicht nur um den direkten Arbeitsplatz, sondern auch um das Umfeld. Das ist noch ein Grund mehr, um auch über den ergänzenden Einsatz einer indirekten Beleuchtung (Voute) unseres Spigir Light Konzeptes am Arbeitsplatz nachzudenken.
Nach alldem stellt sich nun die Frage:
Warum sollte man sich bei der Beleuchtung auf eine Farbe festlegen, wenn man mit dem Spigir Light Konzept und dem Einsatz von RGBW-Stripes täglich und wechselnd alle Farben – außer Schwarzlicht – zur Verfügung haben kann?
Wenn Ihnen unsere Spigir Light Ausarbeitung zum Thema „Licht und Farben“ gefällt, so freut uns das sehr und wir möchten Sie gerne dazu ermuntern diesen Text mit Quellenangabe auch mit anderen zu teilen.
Bitte beachten Sie dabei stets auch unsere Netiquette - Herzlichen Dank!